Heute fällt es mir sehr schwer, über unser Spiel gegen den Wartenberger SV zu berichten. Wenn es so etwas geben sollte, würde ich von einer 1:1 Niederlage sprechen, um das heutige Erlebnis auf den Punkt zu bringen.
In der ersten Halbzeit neutralisierten sich beide Mannschaften im Großen und Ganzen. Bei einem Schuss aufs kurze Eck konnte sich der Torwart unserer Gäste, in der 18. Spielminute, zum ersten Mal beweisen und 8 Minuten später rettete unser Torwart Hendrik in Handballtorwartmanier mit dem Fuß, gegen einen durchgelaufenen Spieler. Ansonsten verlief die erste Halbzeit unspektakulär und endete torlos.
Unsere Gäste kamen zu Beginn der zweiten Halbzeit besser ins Spiel und erarbeiteten sich in den ersten 12 Minuten gute Chancen, die Hendrik zweimal zunichtemachte. Bei der dritten Möglichkeit musste Hendrik nicht eingreifen, weil der Ball knapp am Tor vorbeigeköpft wurde.
Wir stellten unsererseits das System um und erhielten nach einer Viertelstunde die Spielkontrolle. In der 60. Spielminute setzte sich Tim zur Grundlinie durch, passte allerdings zu flach quer, so dass der aufmerksame Torwart den Ball am kurzen Eck hielt. Eine Minute später setzte sich Nikita durch, hob den Ball zwar über den herauslaufenden Torwart, jedoch schlug ein Verteidiger den Ball noch von der Torlinie. Nun ging es Schlag auf Schlag und wir schossen den Gästekeeper berühmt. Lenny spielte in der 67 auf Tim, der den herauslaufenden Torwart anschoss, anstatt das Tempo beizubehalten und ihn zu umspielen. In der 70. Minute führte Benny einen Freistoß schnell aus, Adrian passte quer auf Nikita und der schoss den Torwart aus kurzer Entfernung an.
In der 78. Minute dann die längst fällige Führung, als Tim eine Flanke von Karl gekonnt volley vollendete. Sicherlich die schwierigste aller sich uns an diesem Tag bietenden Gelegenheiten. Weitere Torchancen folgten quasi im Minutentakt. In der 83. Minute kratzte der Gästetorwart einen gut geschossenen Freistoß von Niko aus dem Eck. In der 86. Minute setzte sich Tim rechts klasse durch, passte quer auf Zane, der sich im Strafraum verfummelte, anstatt mit dem zweiten Kontakt abzuschließen. In der 89. Minute eroberte Niko den Ball, passte auf Jason, der den herauseilenden Torwart anschoss. In der 91. Spielminute eroberte Lenny sogar den Ball im Strafraum, direkt vom Torwart, passte zu Zane, der über das Tor schoss. Da war spätestens klar, dass wenn wir nicht einmal eine 2:1-Situation gegen den Torwart lösen können, höchstens noch ein Eigentor eines Gegners unsere Führung ausbauen könnte.
In der 92. Spielminute tankte sich Niko noch einmal gut durch und schoss neben das Tor und in der 93. Minute wurde noch einmal von rechts in den Strafraum gepasst. Aufgrund der bereits vergebenen Einschussmöglichkeiten gab Zane die Verantwortung lieber an Adrian weiter, der den Ball dann ebenfalls über das Tor schoss.
Die Quittung erhielten wir in der 95. Spielminute, durch einen herrlich verwandelten Freistoß der Gäste. Auch wenn von unseren Spielern beteuert wird, dass es sich im Vorfeld um kein Faulspiel handelte, spielt das überhaupt keine Rolle. Bzw. hätte es keine Rolle spielen müssen, sondern lediglich eine Ergebniskorrektur zum 4 oder 5:1 bedeuten sollen.
Letzten Endes haben wir 7 „Hundertprozentige“ liegen lassen. 7 auf einen Streich waren mal richtungsweisend für das tapfere Schneiderlein, als er 7 Fliegen auf einem Marmeladenbrot erlegte und anschließend in die Weite Welt hinauszog um berühmt zu werden. Hoffentlich sind die 7 vergebenen Chancen nicht irgendwann einmal für uns richtungsweisend, bzw. entscheidend.
Immerhin wird uns diese Misere am nächsten Sonntag nicht wieder passieren, wenn wir den Drittligisten Viktoria 89 zum Pokalspiel empfangen. Ein äußerst schwacher Trost…