Heute waren wir bei der DJK SW Neukölln zu Gast. Die Partie fand unter hervorragenden Rahmenbedingungen statt. Der Rasen war kurz gemäht und unmittelbar vor der Partie noch gewässert. Fußballherz was willst du mehr? Außer eine vernünftige Spielleitung, vielleicht…
Personell gingen wir arg gebeutelt in die Begegnung, denn mit Djamel hatten wir lediglich einen Auswechselspieler auf der Bank. Ein guter Härtetest im vorletzten Testspiel, vor dem Pokalspiel gegen Polar Pinguin. Beide Teams traten sehr kompakt und taktisch diszipliniert auf, so dass sich die Begegnung überwiegend im Mittelfeld abspielte. Die Gastgeber waren um Ballbesitz bemüht, den wir ihnen in ihrer Hälfte auch gewährten. In unserer Hälfte waren wir aber präsent und ließen so gut wie kein Eindringen in unseren Strafraum zu.
In der 6. Spielminute setzte sich Tim im Strafraum, auf der linken Seite, bis zur Grundlinie durch, jedoch wurde seine Flanke von einem Neuköllner noch geblockt. Es folgten zwei Ecken, die wir leider nicht zur Führung nutzen konnten. Weiterhin folgten lediglich noch zwei Möglichkeiten für uns und eine für die Gastgeber, in der ereignisarmen ersten Halbzeit. In der 23. Minute flankte Paul diagonal auf den zweiten Pfosten, wo Jason den Ball aus 5 Metern neben das Tor köpfte. 5 Minuten später schickte Jason Karl von halbrechts in den Strafraum, der allerdings an dem den Winkel gut verkürzenden Torwart scheiterte. Anschließend wurde Kerim, nach einem Einwurf, im Strafraum gefoult, aber der Pfiff vom Schiedsrichter blieb aus. In der 42. Minute dann die erste nennenswerte Chance der Gastgeber, als wir eine Flanke von unserer rechten Seite zuließen und der Neuköllner Stürmer, auf dem kurzen Pfosten, frei zum Kopfball kam. Allerdings verfehlte er unser Tor recht deutlich, weil er eigentlich schon an der Flanke vorbei gelaufen war. So gingen wir mit einem gerechten 0:0 in die Halbzeitpause.
In der Pause wechselten wir die komplette Bank ein, ließen Kerim etwas verschnaufen und brachten für ihn Djamel. Wir stellten um, schoben Karl für Kerim in den Sturm und Djamel füllte die Position von Karl, auf der rechten Seite, aus. Nun erhöhten wir das Tempo und holten uns mehr Ballbesitz. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff spielte Nick einen Flugball in den Strafraum, den Karl leider nicht richtig traf. Weitere zwei Minuten später flipperte ein Ball in unseren Strafraum, den ein Neuköllner aufnahm, zur Grundlinie durchlief und platziert auf einen Mitspieler zurückpasste. Der Abschluss aus 14 Metern Torentfernung war allerdings zu überhastet und landete 4 Meter neben unserem Tor. Diese Szene hätte eigentlich unseren Rückstand bedeuten müssen.
In der 50. Spielminute ergab sich für uns eine gute Konterchance, als Nikita und Karl so schnell durchgelaufen sind, dass sie für einen kurzen Moment eine 2:1 Situation, 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, erhielten. Allerdings war der Querpass unseres, an diesem Tag etwas unglücklich agierenden, Nekita äußerst dürftig und die Chance verpuffte. In der 66. Minute bot sich Karl dann die nächste Chance, als Linus ihn mustergültig in den Strafraum schickte. Leider trieb Karl seine Ballannahme etwas zu weit auf die rechte Seite, so dass er keinen torgefährlichen Schuss abgeben konnte.
In dieser „Drangphase“ erhielten wir einen Freistoß, auf der rechten Seite unserer Hälfte, gegen uns. Als die Freistoßflanke vor unser Tor segelte, standen allerdings 3 gegnerische Spieler etwa 6 Meter im Abseits. Einer von ihnen erzielte das 1:0. Zu aller (auch gegnerischer) Verwunderung, ließ der Schiedsrichter diesen Treffer gelten. Die nachfolgende Trinkpause nutzten wir und stellten noch einmal um. Kerim kam für Linus und ging in den Sturm. Dahinter schoben wir Tim und besetzten seine linke Außenposition durch Djamel, wodurch Karl wiederum auf seine rechte Außenposition zurückschob. Aus der 4er-Kette machten wir eine 3er-Kette, in dem wir Lenny von der Innenverteidigung auf die 6er Position schoben und erhielten so einen weiteren Spieler im Mittelfeld.
Trotz der hohen Belastung in den letzten Wochen und des am heutigen Tage äußerst überschaubaren Kaders, erzeugte unser Team noch einmal ordentlich Druck und drängte auf den Ausgleich. Über unsere rechte Seite kombinierten wir, in der 76. Spielminute, gut bis zur Grundlinie durch. Aber leider konnte der Querpass von Tim, auf den am zweiten Pfosten lauernden Nikita, noch von einem Verteidiger abgewehrt werden. Nun hielt es unsere Verteidiger auch nicht mehr hinten. Paul fasste sich ein Herz, tankte sich bis in den gegnerischen Strafraum durch und erzielte in der 77. Minute den längst verdienten Ausgleich.
Zwei Minuten später verhielten wir uns recht ungeschickt und konnten einen Neuköllner Konter nicht rechtzeitig unterbinden. Er begann tatsächlich fast an deren linker Eckfahne. Wir waren sehr hoch aufgerückt, aber es gelang den Gastgebern sich zu befreien und den Ball in unsere Hälfte zu spielen. Paul und Lenny versuchten den drohenden Rückstand noch zu unterbinden, aber nach abseitsverdächtigem finalen Pass, konnte auch unser Torwart Hendrik den Einschlag nicht verhindern.
79 Minuten gespielt, 2:1 im Rückstand, aber ich hatte heute einfach das Gefühl, dass unsere starke Leistung am Ende noch belohnt werden und wenigstens ein Unentschieden herausspringen würde. Die große Chance dazu gab es auch noch in der 84. Spielminute, als Lenny Karl in den Neuköllner Strafraum schickte, er den Ball vors Tor Spielte und dabei unübersehbar umgegrätscht wurde. Auch wenn jemand in diesem Augenblick gerade geblinzelt haben sollte und das Foulspiel evtl. nicht gesehen hat, zu hören war es bis ins Stadion Wilmersdorf…
In der 88. Minute schoss Tim noch einmal von der Strafraumgrenze auf das gegnerische Tor, was allerdings keine Schwierigkeit für den Torwart der Neuköllner darstellte. Anschließend war die Partie beendet und wir schon „etwas Bedient“, dass alle Mühe nicht belohnt wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass es nur ein Freundschaftsspiel war und es keine Punkte zu vergeben gab, ignorieren wir die Fehlentscheidungen des Unparteiischen einfach mal und fühlen uns nicht wie Verlierer.
Unterm Strich ein guter Test gegen einen ebenbürtigen Gegner, auf einem hervorragenden Rasenplatz. Es war sicherlich eine große Herausforderung für unser Team, zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung, mit 12 Mann diese Begegnung durchzustehen. Überzeugt haben die Jungs nicht nur durch ihre gute Leistung, sondern vor allem dadurch bis zum Schlusspfiff auf den längst fälligen Ausgleich zu drängen. Es wurde deutlich, dass nahezu alle Mann bereits jetzt den Leistungsstand haben, über 90 Minuten ein hohes Tempo gehen zu können und jeder für jeden bereit ist zu ackern, ohne nachzulassen. Und genau darauf kommt es im Augenblick an und weniger auf die Ergebnisse.
Nun werden wir morgen ein leichtes Training absolvieren und Freitag einen trainingsfreien Tag genießen, ehe wir am Samstag (!) unser letztes Vorbereitungsspiel, gegen Concordia Wittenau, bestreiten werden.